Nadelöhr

Skulptur im Park

Material: Eichenholz, Höhe 4,00 m
Standort: Park des Restaurants „Zur Alten Poststation“ in Altmorschen
Ausführungszeitraum: 2007

Realisiert während des Bildhauersymposiums „Einschlag“ im Schlossgarten der Stadt Melsungen im Rahmen des Nordhessischen Kultursommers,
finanziell gefördert durch Ilona und Ludwig Georg Braun, Melsungen

Gedanken zur Arbeit am Holz:
Anfangs ist die Erfurcht vor dem oft mehrere Jahrzehnte alten Baumstamm. Dann spritzen die Späne in alle Richtungen und der einzigartige Duft der Eiche entfaltet sich.
Mit jedem Span wird die Vision sichtbarer und greifbarer. Die Sonne wirft scharfe Schatten an den Konturen des Reliefs – ein Negativrelief, welches sich dann in ein Positivrelief verwandelt.
Die Linien des Reliefs korrespondieren mit den Linien der Maserung.
Mit dem Lauf der Zeit waschen Sonne, Wind und Regen die Gerbsäure aus dem Holz und hinterlassen ihre unverwechselbaren Spuren auf der Oberfläche.

Das Nadelöhr – wie aus dem Stamm herausgestanzt, bietet es in Form einer schlanken menschlichen Silhouette eine Art Tor. Beim Gedanken, durch dieses enge Tor hindurch zu schreiten, verspürt der Betrachter Enge und Widerstände – Sinnbild für so manche Barriere im Laufe unserer Leben, die uns den Weg versperren. Umso schöner, wenn es gelingt, Hürden und Barrieren zu überwinden.