Ars natura – Projekt Lohfelden Schusterpfad – „Goldwert“

Material: Drei EichenkanthölzerStandort: Schusterpfad – LohfeldenAusführungszeit: Frühjahr 2009

siehe auch: www.ars-natura-stiftung.de

Erläuterung:

Drei Stelen aus Eichenholz, Höhe ca. 3,00 m, Querschnitt ca. 16 cm x 16 cm, werden in einem Achsabstand von ca. 0,75 m voneinander entlang des Schusterpfades installiert. Jeweils eine Seite der Stelen ist bearbeitet. Sie weist in Richtung Weg. Dargestellt sind abstrakte, ornamentartige, vertikale Zeichen, die in die Fläche der Eichenholzstelen filigran eingearbeitet sind. Die abstrakten Formen sind abgeleitet aus den Werkzeugen und Materialien z. B. des Schusterhandwerks. Nadel, Faden und Vorstecher (Ahle) sind in überzeichneter, verfremdeter Form wieder zu erkennen. In ihrer Zeichenhaftigkeit bilden sie untereinander einen Kanon. Die in die Stelen eingearbeiteten Hohlformen werden mit witterungsbeständigem Blattgold belegt. Sie sollen an das „Goldene Handwerk“ erinnern, an die Zeit, in der es z. B. „wirtschaftlich“ war, in Spangenberg Schuhe anzufertigen, sie auf dem weiten Weg nach Kassel über den Schusterpfad zu transportieren, um sie dann in Kassel anzubieten.“ Während der Arbeit an den Stelen hatte ich auch einen Einfall für den Namen: „Goldwert“ soll die Installation heißen – gemeint ist damit, dass der Wert, den jeder einzelne von uns den materiellen und immateriellen Dingen beimisst, doch sehr relativ ist. So waren dem Schuster seine Handwerkszeuge „Gold wert“, weil sie ihm seine – wenn auch harte – Existenz sicherten. Auch mir sind meine Werkzeuge zur Bearbeitung von Holz „Gold wert“. Diese Wertschätzungen stehen im Widerspruch zur eigentlichen, in unserer westlichen Welt üblichen Wertschätzung des Goldes. Was ist also der Goldwert? Die vergoldeten, symbolischen Handwerkszeuge sollen aber auch die Wertschätzung des Handwerks symbolisieren, denn trotz enormer technischer Fortschritte geht auch heute nichts ohne solides Handwerk. Handwerk ist aber nur dann positiv, wenn sich der Handwerker mit seinem Handwerk identifiziert und selbst eine Achtung vor seinem Handwerk hat. Dass es daran mangelt, stelle ich immer wieder auf den Baustellen fest.